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  Was ist Geomantie? 

Im Einklang mit den Kräften der Erde leben und gestalten

Was ist für dich Geomantie? Wenn diese Frage an mich gestellt wird, taucht oft in meiner Erinnerung meine erste Begegnung mit dem Wort "Geomantie" auf. Gehört und dann gelesen mit der dazu gehörigen Definition habe ich es zum ersten Mal 1976 bei Werner Pieper im "Grünen Zweig Nr. 46". Es taucht wieder das Gefühl der tiefen Berührung, das Entzücken und die Freude auf, die dieses Wort in mir ausgelöst hat. Es ist ein Schlüssel gewesen zu meiner eigenen Begabung und zu meinem Wissen und öffnete damit für mich einen Raum, in dem ich einen Platz finden konnte. Ah, endlich ein Wort, das es mir möglich machte zu benennen, was ich seit meiner Kindheit erfahren habe. "Die Begabung geerbt" (welche?) wurde ich praktisch angeleitet durch meine Großmutter und machmal durch meinen Vater. Vermittlung geschah zwar u.a. durch Erzählen bestimmter Märchen, Sagen und (Heiligen)legenden, die zumindest einen gewissen Rahmen gaben. Aber ein Konzept oder ein Weltbild in das meine Wahrnehmungen, Erfahrungen und Handlungen passten, existierte nicht. Es gab kein Wort (zumindest nach dem 'Märchenalter') für meine Welterfahrung, für das in was und was ich lebte. Und damit existierte auch ich selbst zum größten Teil nicht. Jetzt gab es plötzlich einen geistigen Hintergrund. Ich konnte mich mitteilen und damit auch Erfahrungen und mein Wissen teilen. Ab da war es mir möglich auch aktiv mit meiner Begabung und Erziehung umzugehen. Obwohl es noch ein weiter Weg war, Worte selbst zu finden und das Tabu unter dem ich aufgewachsen bin: "Sag ja nichts, sonst wirst du als Hexe behandelt und/oder kommst als Verrückte ins Sangetrau (Bamberger Psychiatrie)!" aufzulösen und zu meiner Kraft zu finden.

sonnenstein
 
Geomantie beschrieb und beschreibt meine Erfahrung einer Welt bzw. der Erde, die den Himmel mit meint, die lebendig ist, überall mit Geist und Seele begabt. Die sich in vielen Formen, Farben und Wesenheiten zeigt, sich immer wieder wandelnd. Die mit mir und mit der ich ohne Worte durch Gedanken und Gefühle kommunizieren kann. Ich bin in diese Welt, die auch die Toten/Ahnen mit einschliesst, hineingewoben und doch auch getrennt. In dieser Welt gibt es keine Hierarchie von Körper, Seele und Geist. Eines drückt sich mit und im anderen aus und beeinflusst und bedingt sich gegenseitig. Dem Satz "Was ihr der Erde antut, tut ihr auch euch an!" kann ich aus tiefstem Herzen zustimmen. Die "Zeichen" und den "Wind" richtig lesen zu können und dann Konsequenzen aus der Erkenntnis zu ziehen, die sich im Handeln (oder Seinlassen) ausdrücken, Respekt und Achtung vor allen Kräften dabei, gehört dazu.

Und jetzt, nach vielen Jahren "Geomantie" lehren und praktizieren bin ich mir nicht mehr sicher, was Geomantie ist. Die anfängliche Klarheit ist vergangen. Geomantie entpuppte sich als unendlich vielfältig und kompliziert und meine einfache Wahrheit reicht mir nicht mehr zur Verständigung untereinander. Oft fühle ich mich nicht mehr gemeint, wenn von "Geomantie" gesprochen wird.

Bilder, die jetzt für diese Erfahrung bei mir auftauchen sind einmal Drachen, die ja schon immer vielgestaltig und wandlungsfähig sind und außerdem jede Menge Köpfe kriegen können. Und dann das Labyrinth, das durch viele Windungen hindurch doch immer zur Mitte und zurück führt. Dessen klare und einfache Struktur aber durch Gestaltung vom einfachen zu ganz komplizierten und komplexen Formen (z. B. Chatres) entwickelt werden kann, bei dem jede Kurve eine Welt für sich ist, in der Mann oder Frau, vom Ganzen losgelöst, hängengeblieben, händeringend nach dem roten Faden der Ariadne rufend, nach dem Sinn des Ganzen sucht. Was ja wohl auch Ursache der Fragestellung ist.

brunnenbamberg
 

Meine eigene Lösung dabei ist, trotz aller Zweifel an "der Geomantie" und besonders an mir selbst, doch immer wieder meinem Herzen zu folgen, ob es sich im Kontakt mit allem Lebendigen richtig anfühlt und das jenseits aller Worte und Philosophien. Trotzdem hoffe ich, dass ich die richtigen Worte finde, Menschen zu erreichen, um ihnen die Essenz und die Fähigkeit dessen zu vermitteln, was für mich Geomantie ist, dabei ihnen aber die Freiheit lasse, ihr eigenes lebendiges Muster und ihren Weg zu finden.

Ich beobachte, dass ich meiner Erfahrung mit diesem Zauberwort, immer wieder auch bei anderen begegne. Geomantie ist offensichtlich ein Dach, das der Mehrdimensionalität der Welt und den Erfahrungen der Einzelnen damit, gerecht zu werden scheint. Anders als die verschiedenen Formen der Radiästhesie oder Begriffe wie Geobiologie oder gar Geopathologie vermittelt(e) Geomantie ein offenes, Geist und Seele ansprechendes Herangehen an, bzw. das Bild der Erde. Es geht dabei auch um positive Rückbindung und Eingebettetsein wo alles Platz hat (auch der Mensch). Zudem werden Handlungs- und Kommunikationsmöglichkeiten, die ebenfalls ganzheitlich sein können, vermittelt.